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Tirols beste Nachwuchsforscher 2015 ausgezeichnet

Nachlese zur Verleihung vom 7. Mai 2015, Haus Marie Swarovski in Wattens

3D-Drucker, Robotertechnik, mechatronische Sortieranlagen: Beim Wettbewerb „Jugend forscht in der Technik“ von Wirtschaftskammer Tirol und dem Förderverein Technik zeigten die Nachwuchsforscher auch heuer wieder, wie viel Neugier und Begeisterung in jungen Menschen steckt.

„Mit dem ,Kleinen Albert‘ wollen wir Lust auf Technik und Forschung machen. Und wenn ich sehe, wie viel Interesse und Freude die Jugend hat, sich weiterzuentwickeln, dann zeigt mir das, dass wir auf einem guten Weg sind“, zeigte sich WK-Vizepräsident Martin Felder am Donnerstag bei der Prämierung der Sieger des Wettbewerbs „Jugend forscht in der Technik“ sichtlich begeistert. In den letzten Monaten wurde getüftelt und experimentiert. In den Schulklassen ging sprichwörtlich der Rauch auf. Und die Ergebnisse zeigten eindrucksvoll, wie viel Neugier, Forschergeist, Können und Begeisterung in jungen Menschen steckt. Die Jury hatte es sichtlich schwer, aus den 16 leidenschaftlich präsentierten Projekten die Sieger in den Kategorien Kleingruppe und Schulklasse sowie der Sonderkategorie Volksschule zu ermitteln. 

Die Siegerprojekte:
„In der Nähe unserer Schule steht eine Karbidfabrik und durch die Diskussion um Seveso haben die Kinder Fragen gestellt und sich begonnen mit diesem Thema zu beschäftigen“, erklärt Dorothea Marth, Lehrerin an der Volksschule Stanz, die sich in der Sonderkategorie mit ihrem Projekt „Karbid 4 6+1“ vor der Volksschule St. Margarethen und der Volksschule Reichenau den Sieg in der Kategorie Volksschulen holte. „Wir wollten wissen, was genau Karbid ist, haben Karbid-Lampen gebaut und wollten klären, ob das Acetylen-Gas, das entsteht, wirklich so gefährlich und explosiv ist wie behauptet wird“, erzählt Philipp Schimpfössl. Die Klasse wurde ins Labor der Fabrik eingeladen und in die chemischen Prozesse eingeführt. Doch am meisten Spaß hat den Kindern das eigene Experimentieren gemacht. Geübt wurde im Schnee, um sich langsam an die Prozesse heranzutasten. „Die Explosionen haben uns am meisten begeistert“, meint Volksschüler Peter Falch.

In der Kategorie Schulklasse setzte sich die PTS Brixlegg mit ihrem Projekt „Plastic – not fantastic“ vor dem BRG Reutte und der PTS Schwaz durch. „Wir haben uns mit dem Wundermaterial Plastik auseinandergesetzt und wollten die Vorteile, aber eben auch die Nachteile und Problemfelder aufzeigen und Lösungsmöglichkeiten erarbeiten“, sagt Schüler Matthias Pointner und sein Klassenkollege Sebastian Prosser ergänzt: „Wenn man bedenkt, dass man mit dem Plastik, das momentan in Umlauf ist, 60 Mal die Welt umwickeln könnte und dass pro Jahr 7.000 Tonnen Plastikflaschen produziert werden, dann sind das erschreckende Dimensionen.“ Den Schülern war es wichtig, zu einem langfristigen Umdenken anzuregen. Vor allem das so genannte Mikroplastik, das in Zahnpasta oder Peelings enthalten ist, sei gesundheitsschädlich. „Dabei gibt es die Möglichkeit von Bioplastik“, erklärt Stefan Klieber und zeigt auf den Kochtopf des Präsentationstisches. „Mit alltäglichen Dingen, die in jedem Haushalt zu finden sind, kann man Bioplastik herstellen. Etwa mit Milch und Essig. Oder Essig, Wasser, Glyzerin und Maizena“, führt er weiter aus greift zum Gefäß mit einer grünen Masse. Ändern wir nichts, so die Schüler der PTS Brixlegg, besteht der Mensch irgendwann, so wie ihr selbst gebasteltes Maskottchen „Mülli“, nur mehr aus Plastik.

Die Kategorie Kleingruppen gewann die PTS Wörgl vor der NMS Telfs Weissenbach und der NMS Haiming. „Die meisten glauben, dass sie sofort bremsen und zum Stillstand kommen, wenn ein Kind oder ein Tier auf die Fahrbahn läuft. Doch dabei wird der Bremsweg unterschätzt“, erklären die Schüler der PTS Wörgl den Hintergrund ihres Projekts „Monty Python und die Himbeere.“ Mit einem Raspberry Pi (Mini-Computer) und einer Versuchsanlage aus einer Bodenplatte mit Gas- und Bremspedal haben die jungen Forscher eine Reaktionsmessung realisiert. „Am Herausfordernsten und Aufwändigsten war es, das Computerprogramm für die Messung zu schreiben. Da haben wir sehr viel Zeit investiert, auch Freizeit“, weiß Christoph Muhr. Gemessen wird die Reaktionszeit bei 30, 50 und 100 km/h. „Nimmt man etwa eine Reaktionszeit von 0,475 Sekunden an, dann legt das Fahrzeug noch bevor der Fahrer bremst, bei 30 km/h vier Meter, bei 50 km/h 6,6 und bei 100 km/h 13,2 Meter zurück.“

Insgesamt nahmen 200 Schüler im Alter zwischen neun und 15 Jahren am Wettbewerb von Wirtschaftskammer Tirol und dem Förderverein Technik teil.


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